Stadtsaal

  • Kategorie Bauen im Bestand
  • Bauherr Stadt Ebersberg
  • Ausführung Werkgemeinschaft Rosenheim GbR
  • Bauzeit 2012 - 2014
  • Baukosten 5,5 mio.

Nach einem 2012 europaweit ausgeschriebenen VHF Verfahren, das die WGR gewinnen konnte, begannen die Planungen zum Umbau des Klosterbauhofes zu einem Stadtsaal. Ende des 15. Jahrhunderts wurde der heutige Klosterbauhof erstellt und diente dem Ebersberger Kloster als landwirtschaftlich genutzter Betrieb. Nach und nach wurden die Gebäude des Vierseithofes umgebaut. Ein Brand hatte den westlichen Teil in Mitleidenschaft gezogen. Beim Wiederaufbau nutzte man alle Möglichkeiten das Gebäude für zukünftige Nutzungen flexibel zu gestalten. Die Grundmauern und die Fundamente der Säulen wurden statisch ertüchtigt und oberhalb des Stallbereichs eine Betondecke eingezogen. Das Dach wurde derart gestaltet, dass der Stadtsaal hier eingerichtet werden konnte. Die WGR hatte einen Planungsauftrag ab der Leistungsphase 5, musste aber teilweise neu Entwürfe für die Treppenanlagen, den Sanitärbereich und das Foyer erstellen, da Brandschutz- und Fluchtwegeanforderungen dies erforderlich machten. Ebenso wurde das Lichtkonzept und die gesamte Akustik neu entworfen. Betreten wird die Stadthalle durch die Altstadtpassage und den Zwischengang zum Klosterbauhof. Unter dem historischen Gewölbe befinden sich im Eingangsbereich, Sanitärräume und die Garderobe. Von hieraus führen zwei Treppenaufgänge in das obere Foyer. Hier angekommen betritt man den Stadtsaal und die Empore, unter der eine Catering-Küche samt Bistrobereich die Gäste erwartet. Für rund 600 Besucher gibt es freie Sicht auf den Bühnenbereich, da der gesamte Saal stützenfrei geplant wurde. Die Theatertechnik wurde über zwei lange im Dachstuhl befestigte Stege angebracht. Um diese sicher zu befestigen, wurden die Dachträger mit Stahlplatten verstärkt. Bei der Gestaltung des Stadtsaales wurde auf edle aber zurückhaltende Materialien geachtet. Vor Allem im Foyer im EG war es wichtig, die historische Qualität der Gewölbe heraus zu stellen. Durch den im gesamten Haus verlegten Terrazzo Bodenbelag und die Archaik der Stahltreppen ist es gelungen, eine materialminimierte Architektur für den Stadtsaal zu erreichen.

Entwurf und Projektleitung: Bernhard Schellmoser